Die Lichtung 'Mellon'

" ... Angst ...", sagte er und drehte Deidre den Kopf zu
"würdest du ... mir das Gefühl beschreiben?"
er sah sie geduldig an und wartete auf ihr 'nein'

"Angst.... Es ist ein komisches Gefühl..." sagte sie leise und kauerte sich zusammen. "Man kann Angst vor etwas haben oder um jemanden. Aber Gefühle kann man nicht beschreiben, man muss sie selbst erleben. "

Driger schaute Deidre überrascht an - da sie auf seine Frage antwortete
doch dann überlegte er
"das ... gestalltet sich aber manchmal recht schwer ... ", murmelte er und ließ den Blick über die Lichtung gleiten
ich habe schon viel gelernt - und bin nicht mehr ein Hohlkörper der weder, Schmerz noch Erbarmen kannte - doch manche Dinge sind einfach noch zu fremdartig ..

"Wurdest du schon mal bedroht? Oder hattest du Freunde, denen etwas passiert ist? Oft spürt man dabei ein Gefühl. Das ist Angst, zumindest bei mir." erklärte sie ihm. Es half ihr, sich ein wenig zu erholen.

Driger nickte
ja ... aber empfand ich dort ... nichts ... und als Faunáa war da nur Wut und Hass
"Danke -", sagte er und faltete die Hände auf seinen Knien zusammen

Deidre schaute ihn von der Seite an. Sie schien viel offener und freundlicher zu sein als vorher. "Warum hast du mich gefragt.... was Angst ist?"

"mmh?", Driger horchte auf und lies von seinen Gedanken ab
"Nun ... ich kenne dieses Gefühl nicht ...", sagte er als läge das auf der Hand
"Dort wo ich aufwuchs ... nun ... sagen wir sie hatten andere Lernpläne für mich als Sozialkunde!"

"Ach so.. " Deidre fragte nicht weiter. Sie wollte ihn nicht mit ihren Fragen belästigen. stattdessen kramte sie aus ihrem Beutel ein kleines Teleskop und schaute nach oben. Die Bäume waren auf dieser Lcihtung nicht zu dicht aneinander gereiht, sodass man problemlos in den Sternenhimmel schauen konnte.

Driger lehnte sich zurück
er konnte die raue Rinde in seinem Rücken spüren
wie so oft in letzter Zeit, hing er seinen Gedanken nach:
Er sah sie vor sich lachend und im Sand sitzend:
"Schau Driger! Eine Meerjungfrau!" sie deutete in die Ferne
"Meerjungfrauen sind Legenden Faunaá! Es gibt sie nicht!" sagte Driger abweisend und zog die arrogant die Augenbrauen hoch
"Und was ist dann das dort hinten???" fragte das kleine Mädchen herausvordernt und ihre blonden Locken wirbelten im warmen Wind der übers Meer wehte. Sie fasste ihn an der Hand und sog ihn mit sich bis sie bis zu den Knien im Wasser standen, da sah er sie auch ...

Er sah sie krank, in einer Hütte. Er war bei ihr und wusch ihr mit einem feuchten Tuch über das Gesicht.
Sie lächelte ihn an und er begann zu weinen.
"Oh ... Faunaá ... ich, ich blute!" sagte er erschrocken und strich mit seinen Fingern über die Augen. "Du blutest nicht ... du weinst!", sagte sie und nahm sein Gesicht zwischen ihre warmen kleinen Hände. "Weißt du Wesen weinen wenn es ihnen nicht gut geht, Tränen beruhigen und das Gefühl nennt mn Trauer ..."
Die Bilder verblassten ...

Deidre senkte das Teleskop.
Sie lächelte. Irgendwie fühlte sie sich befreit. Noch nie hatte sie jemanden ihre Vergangenheit erzählt. Wem auch? Sie war ja immer alleine gewesen. Nun schaute sie so in die Sterne. Irgendwo da oben sind meine Eltern, meine Freunde, sie schauen auf mich herab.
Sie nahm ihren Anhänger in die Hand und betrachtete ihn. Es war das Erbstück ihrer Mutter gewesen. Die Kette ist do.. schön...

Driger sah zu Deidre, die einen Anhänger einer Kette in ihren Händen hielt
Er sah ihr zu und bemerkte den Blick, mit dem sie die kette bedachte
"bin die tochter der poesie,
poesie, tochter des gedankens,
gedanke, tochter der geistigen versenkung,
geistige versenkung, tochter der gelersamkeit,
streben nach erkenntniss, tochter des großen wissens,
großes wissen, tochter der höheren einsicht,
höhere einsicht, tochter des umfassenden verständnisses,
umfassendes verständnis, tochter der weisheit,
weisheit, tochter des gottes dalay", sagte Driger und lächelte
Dalay - der Gott des Waldes -
der wind rauschte in den Bäumen und umspielte Driger und Deidre als er das Gedicht zittierte

"Dalay-der Gott des Waldes.." sagte sie leise und lächelte. "Woher kennst du dieses Gedicht?" wollte sie wissen. "Es ist.. wunderschön." Ein lelicher Wind kam auf und fuhr ihr durch ihre blauen Haare.

"Kadir ... " sagte er nur
"Er kennt viele solcher Gedichte ...
Weißt du das man sagt, das der Geist von Dalay hier auf dieser Insel verweilt?", sagte er leise und schloss die Augen

"Ja, davon habe selbst ich schon gehört. Aber ich habe ihn noch nie gesehen. Dass er dich auf diese Insel gelassen hat... Nur mit Erlaubnis darf man darüber. Du musst etwas besonderes sein., wenn der Gott des Waldes das zulässt." sagte sie lächelnd. "Schon aus erfurcht und respekt würde ich niemals ohne Erlaubnis auf diese Insel gehen. Einige haben das versucht, aber sie sind jämmerlich zu Grunde gegangen."

Driger runzelte die Strin
"ja .. besonders ..."
so kann man es auch sehen ...
"Niemand hat den Waldgott bis jetzt gesehen ...", sagte er dann rasch

"Hmmm.... Wenn ich ein Gott wäre, würde ich mich auch nicht blicken lassen, in der Angst umgebracht zu werden und wo wir wieder beim Thema Gefühle wären..." meinte sie freundlich lächelnd. Deidre streckte sich. Ihre Knie knacksten leicht.

Driger schmunzelte
wie süß ... - man kann einen Gott nicht einfach so töten - jedenfalls mit keiner macht die ieiner auf dieser Welt besitzt!
"Ja ... ich vermutlich auch nicht ...", sagte Driger und sah zu dem baum auf der Insel hinüber
der Wind klang in dessen Blättern wie in einem Windspiel - die hellen Töne hallten leise und sanft über das Wasser

Deidre seufzte und betrachtete weiter ihre Kette. Eine Erinnerung... Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Maaaan, wo treibt sich Jasha wieder rum . Sie pfiff einmal. Doch er kam nicht. "Blöder Wolf.." murmelte sie. Jahsa war in den vergangenden Jahren ihr einziger Freund gewesen.

"das ist eine schöne Kette", sagte Driger und lächelte
"woher hast du sie?"

"Das ist ein Erbstück meiner Mutter." sagte Deidre lächelnd und hob den Anhänger leicht an. Der Mond schien darauf und ließ den blauen Kristall glänzen. "So blau wie die Nacht.." sagte sie leise.

"Weißt du woraus er ist?", fragte Driger und betrachtete den Stein genauer
er erinnert mich an die Kette aus der Legende 'Sternentränen' - oder auch 'él nîn' ... aber das sind nur Geschichten - auch ... wenn man mit manchen vorsichtig sein muss - da sie wahrer sind als ihre Erzähler ahnen!

"Aus einem blauen Kristall, wie der aber genau heißt, weiß ich nicht." sagte sie schulter zuckend und drehte ihn leicht. Er ist so... wunderschön... Ich werde gut auf ihn aufpassen.

Driger betrachtete wie sich das silberne Licht des Mondes in dem Stein brach
er ist wirklich schön und sicherlich äußerst wertvoll ...

"Ich frage mich, ob das nur ein "normaler" Kristall ist. Oder ob er auch über eine besondere Fähigkeit verfügt.." sagte sie nachdenklich und betrachtete ihn weiter.

Erendril hatte sich in Drigers mantel eingegraben und drehte sich nun auf die andere Seite. Sie streckte sich kurz, wurde aber nicht wach.

[menno...ihr schreibt ja einen halben roman...da komm ich ja mit dem lesen nicht mehr nach! -.-]